„Die haben Raketenwerfer, zieh‘ dich bis auf weiteres zurück!“, sprach Price in sein Funkgerät, und der Helikopter des SAS drehte augenblicklich ab. Die STARS (und Soap) waren inzwischen gelandet und zu Bravo Six gestoßen, die mit Kennedy hinter einer Scheune in Deckung warteten.
„Soap, wir leben!“, meinte Jill, während sie sich erschöpft gegen die Scheunenwand lehnte. „Ist das nicht wundervoll?“
„Wenn du so fragst – nein!“
„Und, wie gehen wir’s weiter an? Unser Helikopter ist kaputt, Ihr Helikopter ist weg, und vor uns liegen Massen von schwer bewaffneten und psychisch gestörten Landwirten. Vorschläge?“, fragte Wesker.
„Die Scheue hält noch ein Bisschen was aus. Also sollten wir bis auf weiteres in Deckung bleiben und abwarten… Auch denen wird irgendwann die Munition ausgehen…“, meinte Price.
„Also ich würde vorschlagen, wir nehmen uns einfa…“ – Richard wurde vom Läuten der Kirchenglocken unterbrochen. Auf einmal verstummte sämtliches Feuer.
„… Und was wird das bitteschön?!“, fragte Wesker irritiert. „Redfield, wagen Sie einen Blick.“
„Warum soll immer ich alles wagen? Kann das nicht der Blödi da machen?!“, sagte Chris genervt und deutete auf Soap.
„Gute Idee.“, gab Price zurück. „Soap, wagen Sie einen Blick, los!“
„Soap tu dies, Soap tu das, Soap steck‘ dir ein Rohr in den Hintern…“, murmelte er, bevor er zögerlich hinter der Scheune hervorschaute.
„Sie gehen alle…“, berichtete er dann. „Wir scheinen Sie nicht mehr zu interessieren. Naja… Als ob sich jemals schonmal jemand für mich interessiert hätte…“
„Ich interessiere mich für dich!“, gab Jill sofort zurück.
„Dich kann ich aber nicht leiden…“, zischte Soap.
Auf einmal war ein markerschütternder Schrei zu hören, und die Tür eines großen Bauernhauses gegenüber der Scheune wurde aufgerissen. Der in schwarz gehüllte Mann stürmte heraus, dicht gefolgt von Zoe. Wesker zog seine Pistole und richtete sie mit einem „Stehenbleiben!!“ auf den Fremden – doch dieser schien sich recht wenig dafür zu interessieren. Er fiel Wesker um den Hals, hätte ihn beinahe zu Boden gerissen. Doch er konnte sich noch fangen und versteckte sich ängstlich hinter Wesker’s Rücken, der versuchte, ihn loszuwerden.
„Strangers!! Help me, please! She’s about to kill me!!”
Nun bemerkte Wesker auch die ansprintende Zoe. „Redfield, Chambers, haltet sie fest!!“ – die beiden standen ihm gerade am nächsten.
Der Fremde hinter Wesker’s Rücken schien außer Stande, sich zu beruhigend, er klammerte sich mit seiner ganzen Kraft am Captain fest. Seine Augen waren vor Angst weit aufgerissen…
„Was ist denn hier überhaupt los?!“, fragte Wesker verärgert.
„Ich bin seit 22 Stunden mit diesem Wahnsinnigen unterwegs, das hält ja kein Mensch aus!! Stranger hier, Stranger da, und dann singt er mir noch was zum Geburtstag! Ich will aber nichts vorgesungen bekommen, ich will nach Hause, verdammt!!“
„Vielleicht möchten Sie das ganz in Ruhe und von vorn erz…“
„Und dann zwingt er mich, Tic-Tac-Toe mit ihm zu spielen, obwohl er sowieso immer verliert dieser Vollidiot!!“
„Wie gesagt, von vorn wäre es vielleicht sinnvolle…“
„Aber das SCHLIMMSTE ist, dass er einen ständig unterbricht!! Egal, worum es geht, er unterbricht einen laufend. Mit Nichtigkeiten, die keinen Sinn ergeben!!“
„Bitte, erz…“
„Nichtigkeiten!!“
Momente der Stille, dann flüsterte der Fremde Wesker etwas ins Ohr:
„You see, Stranger, she’s insane… And she wants to kill me…”
„Boah! Voll die geile Knarre, ey!!“, staunte Chris, als er Zoe’s neue Desert Eagle sah.
„Darum geht es jetzt nicht, Redfield…“, zischte Wesker. „Also. Erzählen Sie die Geschichte doch einmal von vorn, Frau…“
„Ryman. Zoe Ryman.“
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