Kapitel 2 - Suche nach Überlebenden!
Polizeiobermeister Chris Heller schlich wie ein Phantom durch die Gänge der Dienststelle. Vereinzelte gedämpfte Schüsse signalisierten ihm, dass hier noch immer mindestens ein Überlebender um seine Haut kämpfte. Wenn er nur diesem einen helfen konnte, musste der Tag doch noch gut werden, oder? Chris´ schweißnasse Hände umklammerten den Handschutz und den Pistolengriff der schweren Maschinenpistole.
Die Gänge, durch die Chris geisterte, starrten vor Blut. Vereinzelte Kollegen, alles bekannte Gesichter lagen tot auf dem Boden. Schuss- aber auch Bisswunden zeugten davon, wie sie ums Leben gekommen waren. Hatten sich den wirklich alle in diese Monster verwandelt? Wie viele liefen noch herum? Wie hatte das alles nur geschehen können?
Chris sicherte Büro für Büro. Das verlangsamte zwar das Vorankommen, aber Chris war allein und wenn ihm jemand in den Rücken fiel, war niemandem geholfen. Nächste Bürotüre, ein Schreibzimmer: Die angelehnte Tür mit Schwung aufgetreten, schnell einen visierten Überblick verschaffen. 2 Leichen auf dem Boden. Bereich gesichert. Und weiter.
Chris bog um die Ecke des Ganges. An dessen Ende etwa 20 Meter entfernt befand sich die Tür zum Schichtbesprechungsraum. Vor der Eingangstür, die vor Einsschusslöchern kaum noch Tür genannt werden konnte, drängte sich eine hungrig stöhnende Meute, uniformiert aber auch in Zivil. Es musste sich um gut 30 Personen handeln, die durch ihre schiere Masse die Tür eindrücken wollten um ins Innere zu gelangen.
Aus dem Inneren des Raums bellte ein Schuss. Durchdrang die Schweizer-Käse-Tür und durchschlug den Kopf eines der Zombies. Dieser sank zu Boden doch der Rest drängte unerbittlich weiter gegen die immer mehr splitternde und sich auflösende Tür. Chris riss die MP an die Schulter, visierte den nächstbesten Zombie an.
„Nein das sind nicht mehr deine Kollegen!“ versuchte Chris seine Schuldgefühle zu dämpfen. „Aber da drin ist anscheinend noch einer!“. Ein peitschender Knall und der erste Gegner fiel schwer zu Boden. Nächstes Ziel. Chris´ Verstand vollbrachte das Kunststück, keine Gesichter zu erkennen. Die Reue darüber würde wohl erst später kommen, wenn...falls er diese ganze Sache überlebte.
Das Balkenkorn von Kopf zu Kopf wandern lassend, gab Chris Schuss um Schuss auf die rasende Meute ab. 5, 6, 7 Treffer. Die Zombies fielen im Sekundentakt. Durch präzise Kopftreffer zu Fall gebracht, was mit der zuverlässigen Waffe kein Problem war, sogar für einen mittelmäßigen Schützen. Nun hatte Chris die Aufmerksamkeit der verbleibenden Zombiemeute auf seiner Seite. Fast synchron drehten sich alle etwa 20 verbliebenen zu ihm um und wankten entschlossen und nach seinem Fleisch gierend ihm entgegen. Noch 15 Meter entfernt.
Panisch schnippte Chris den Feuerwahl-/Sicherungshebel auf 3er Salven Einstellung. Die peitschenden Schüsse wurden zu einem sonoren Rattern, als Chris wieder und wieder den Abzug drückte. Ein wahrer Kugelhagel schlug in die Gruppe ein. Vereinzelte Kopftreffer waren Zufall. Dennoch fiel Gegner um Gegner. Noch etwa 10 Stück vielleicht 10 Meter entfernt.
Chris betätigte wieder den Abzug. Nichts. Scheiße, Magazin leer! Mit fliegenden aber zugleich zitternden Fingern riss Chris das leere Magazin aus der MP, ließ es zu Boden klappern, zog das frische aus der Seitentasche, rammte es in die Waffe und ließ den Ladehebel nach vorn schnellen.
Vier ratternde Dreiersalven fällten insgesamt 5 Zombies. Noch 5 übrig auf nur noch 5 Meter Entfernung. Zu nah für die Maschinenpistole. Chris ließ sie zu Boden fallen, riss wieder die Pistole aus dem Holster. Fünfmal bellte die P7 und auf 4 Zombiestirnen erblühten rote Löcher.
Moment?! Nur 4 Treffer auf diese Distanz? Hätte Chris die Zeit gehabt, hätte er lauthals geflucht über seine Schießkünste, aber der letzte Zombie wankte noch immer geifernd und leider unversehrt auf ihn zu. Erneut Zielen und Abzug drücken. Wieder nichts. Scheiße, auch leer! „Hast vorhin das Nachladen vergessen, Anfänger!“ spottete sein Verstand. Wiedereinmal. Zu mehr Spott kam es nicht, da ihn der Zombie bereits erreicht hatte, sich zähnefletschend auf ihn stürzte und ihn rückwärts zu Boden fallen ließ.
Chris schlug hart mit dem Hinterkopf auf und kämpfte massiv gegen die Benommenheit. Derweil kroch der Zombie an Chris hoch, geifernd und gierig stöhnend. Eiskalte Finger umklammerten Chris. Fauliger Atem wehte ihm ins Gesicht, als speicheltriefende Zähne blutgierig nach seiner Kehle schnappten. Chris versuchte das Monster wegzudrücken, durch den Sturz schwanden ihm aber die Kräfte. Unerbittlich ging es ihm nun wortwörtlich an den Kragen. Polizeiobermeister Heller beschloss, dass dies ein guter Zeitpunkt war, mit dem Beten anzufangen.
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