Review: Donkey Kong Country Returns |
|
Donkey Kong Country Returns-Review
Story:
Ein Vulkan bricht aus und kurze Zeit später tauchen überall irgendwelche musikalischen Masken auf, die mit ihrer Musik die Bewohner der Insel hypnotisieren. Die Tiere klauen überall auf der Insel riesige Mengen von Bananen und es kommt, wie es kommen muss: Der Bananen-Vorrat von Donkey Kong und Diddy Kong wird ebenfalls geklaut. Zum Glück bekommt Diddy Kong den dreisten Diebstahl mit und informiert seinen Kollegen Donkey Kong, doch bevor dieser etwas tun kann, bekommt er Besuch von einem Tiki Tak. Diese bereits erwähnten musikalischen Masken sind die Bösewichte der Story und haben es wie schon erwähnt auf Bananen abgesehen. Einer dieser Tiki Taks versucht nun, Donkey Kong zu hypnotisieren, scheitert aber kläglich. Und wie das so ist, sollte man sich als Dieb schnell aus dem Staub machen, um größeren Ärger zu vermeiden. Der Tiki Tak in Donkey Kongs Haus kommt allerdings nicht mehr dazu zu fliehen und bekommt prompt einen auf's musikalische Maul. Und so beginnt die Jagd nach den Bösewichten der Story.
Man muss kein Genie sein, um festzustellen, dass die Story von Donkey Kong nur am Anfang des Spieles kurz erklärt wird und am Ende. Mitten im Spiel selbst bekommt man von der Story so gut wie nichts mit, das ist aber bei Spielen wie Mario oder Donkey Kong immer bisher der Fall gewesen. Man braucht diese riesige, stets anwesende Story aber auch nicht, denn Mario und Donkey Kong sind beides Spiele, die vor allem Spaß machen sollen und welche durch das Leveldesign überzeugen wollen. Daher muss man die Story nicht suchen, da sie ausnahmsweise nicht allzu wichtig ist.
Gegner:
Die bereits erwähnten Tiki Taks sind sozusagen die Bossgegner der Story. Jedes Mal, wenn ein Bossgegner am Ende einer Welt lauert, sind die Tiki Taks mit ihrer Hypnose involviert. Darüber hinaus treten sie aber nicht in Erscheinung. Die Palette der Gegner in Donkey Kong Country Returns ist vielfältig. Wer eine künstliche Intelligenz bei den Gegnern erwartet, sollte vielleicht das Spiele-Genre wechseln, denn die Gegner sind wie bei "New Super Mario Bros. Wii" nichts weiter als Kanonenfutter. Gefährlich sind die Gegner nur, weil sie meistens an fatalen Stellen platziert sind. Ein Beispiel dafür liefert der Level "Wellenbrecher-Wahnsinn", bei dem aus dem Hintergrund regelmäßig eine Flutwelle nach vorne kommt. Gepaart wird das ganze mit ein paar fiesen Krabben. Diese Krabben kann man mit normalen Sprüngen schnell besiegen. Kritisch wird es, wenn blaue Krabben dabei sind. Auf diese Krabben muss man erst springen und dann eine Trommelattacke machen und dann nochmal auf sie drauf springen. Alleine dieses Gespringe wird bei dem Wellenbrecher-Level schnell zur frustreichen Katastrophe, vor allem dann, wenn die Krabben dort platziert sind, wo kein Schutz vor der Flutwelle besteht. Die Palette der Gegner ist also riesig. Jede Welt hat ihre eigenen Gegner, die alle dem Thema der Welt angepasst sind. So findet man in der Strand-Welt neben den Krabben auch Haie. In der Höhlen-Welt sind es wiederrum Fledermäuse und Maulwürfe. Und in der Wald-Welt sind es riesige Pflanzen und nervige Spinnen. Jede Welt hat also seine eigenen, passenden Gegner. Es gibt bestimmte Gegner, die richtig nervig sind. Neben den bereits erwähnten blauen Krabben können auch gewisse Maulwürfe tierisch nerven. Auch sind die Bossgegner des Spiels teilweise schwer, frustrierend oder nervig. So zum Beispiel der Vogel, der Bomben wirft oder aber auch der Zug mit dem Maulwürfen. Auch sollte man Realismus bei den Gegnern nicht suchen. Fledermäuse werden nicht aufgeweckt, wenn man in deren Nähe eine Trommelattacke macht und blinde Maulwürfe können trotz Blindheit zielgenau ihre Spitzhacken werfen. Realismus sucht man also vergebens, aber wer in Jump 'n Runs Realismus sucht, der sollte dringend mal zum Neurologen. Es ist aber lustig, dass man immer wieder versucht, Realismus bei solchen Spielen zu finden. Ich persönlich ertappe mich jedes Mal dabei und vergesse jedes Mal, dass es sich um ein Videospiel handelt. Insgesamt kann man also sagen, dass die Gegner und Bossgegner gut gelungen sind, aber teilweise für Frust und Wut sorgen werden.
Gameplay:
Das Gameplay in Donkey Kong Country Returns ist einfach gestrickt. Man bewegt sich von links nach rechts und höhere Ebenen erreicht man mit Sprüngen. Es ist also fast das selbe einfache Prinzip wie bei Mario, allerdings gibt es im Gameplay ein paar Abwechslungen. Während Mario seine Extras wie die verschiedenen Pilze oder Feuerblumen, Eisblumen, Pinguin-Anzüge etc. hat, hat Donkey Kong diese Extras nicht. Stattdessen verfügt Donkey Kong über verschiedene Manöver wie das Hangeln an gradbedeckten Flächen, das Rollen in Gegner oder die Trommelattacke. Darüber hinaus kann er bestimmte Dinge anpusten oder sogar manche Gegner regelrecht auspusten. Das Gameplay in Donkey Kong Country Returns ist darüber hinaus flüssig gestaltet worden. Man kommt also schnell und zügig durch die einzelnen Level, auch wenn man bestimmte Sprünge schon regelrecht planen muss. Hinzu kommt, dass das Spiel in zwei Varianten gespielt werden kann. Einmal mit Nunchuk und Fernbedienung und einmal nur mit der Fernbedienung in der waagerechten Position. Man braucht also den Nunchuk nicht. Am Ende ist es jedem selbst überlassen, wie er das Spiel zocken möchte. Ist halt Geschmackssache. Zum Gameplay gesellen sich drei weitere Bewegungsmöglichkeiten, nämlich Loren, Raketenfässer und Rambi, das Nashorn. Alle drei Bewegungsmöglichkeiten sind gut ins Spiel eingebaut. Leider wird man Rambi nicht so oft zu sehen bekommen. Loren findet man dagegen reichlich und die Raketenfässer sind richtig frustrierend. Meiner Meinung nach hätte man die Raketenfässer ganz weglassen können und stattdessen mehr tierische Charaktere wie Rambi zu Fortbewegung einbauen sollen, denn Donkey Kong Country Returns ist nicht gerade ein Spiel mit reichhaltiger Charakterpalette geworden. Das Problem bei den Loren besteht darin, dass es zum einen wirklich an manchen Stellen ziemlich schwer ist, mit den Loren einen Level überhaupt zu meistern und das andere Problem ist, dass man sich an den Loren nach einiger Zeit einfach satt sieht.
Grafik & Sound:
Rein grafisch gesehen ist Donkey Kong Country Returns einer der Vorzeige-Titel für Nintendos Wii-Konsole. Das Spiel ist nicht nur farbenprächtig, es ist farblich auch von Welt zu Welt unterschiedlich gestaltet. Man mag es gar nicht glauben, welche Detail-Verliebtheit in dem Spiel steckt und dennoch wird man an jeder Ecke Zeuge davon. Die Grafik ist ein Meisterwerk geworden. Ich bin normalerweise keine Grafikhure, muss aber bei Donkey Kong Country Returns aufpassen, das ich wegen so viel toller Grafik und vor allem auch dem Leben in den Hintergründen, nicht in einen Abgrund springe. Man möchte am liebsten einfach mal irgendwo stehen bleiben und schauen, was im Hintergrund so alles passiert.
Vom Sound her ist das Spiel zwar keine Bombe wie zum Beispiel Dead Space, welches für seine Soundkulisse mehrfach ausgezeichnet wurde, aber bei Donkey Kong Country Returns braucht man das auch nicht. Die Musik ist teilweise aus den alten Spielen übernommen und überarbeitet worden und somit ein Pluspunkt für die Atmosphäre. In viele Spielen nimmt man die Musik nicht wahr, bei Donkey Kong Country Returns ist das anders. Man erwischt sich dabei, wie man die einzelnen Melodien vor sich hin summt und das ist ein Zeichen für einen sehr guten Soundtrack. Von den Soundeffekten brauche ich gar nichts schreiben. Jeder Gegner macht Geräusche, jedes geworfene Fass ebenso. Es gibt irgendwie keine Abstriche bei Grafik und Sound.
Leveldesign & Extras:
Wie schon erwähnt, besteht Donkey Kong Country Returns aus verschiedenen Welten, die allesamt wiederrum in einzelne Level unterteilt sind. Das ganze reicht von einem Dschungel zu einem Strand über Ruinen bis hin zu einem Wald. Gegen Ende trifft man sogar auf Dinosaurier in einer Art Schokoladenwelt. Ob es Schokolade ist - keine Ahnung. Erdöl wird es jedenfalls nicht sein. Es gibt natürlich noch mehr Welten zu entdecken, aber das muss man selbst herausfinden. Die Level an für sich sind alle abwechslungsreich geworden. In einem Level müsst ihr auf eine Flutwelle achten, während ihr in einem anderen Level vor einem Haufen Käfern flüchtet. In einem wiederrum anderen Level fahrt ihr mit einer Lore auf der Schale eines Dinosaurier-Ei's oder müsst zusehen, wie ihr Donkey Kong vor Stachelkugeln rettet. In der Fabrik hingegen löst ihr farbige Schalter aus um weiter zu kommen oder müsst aufpassen, dass sich bewegende Hände nicht als Sprungfalle in den Tod erweisen. Kurz gesagt, die Level sind allesamt so abwechslungsreich, wie sie nicht sein könnten. Lediglich weniger Lorenlevel hätten dem Spiel gut getan. Auch wären mehr Fässer und ab und zu mehr Checkpoints besser gewesen. Was man am Leveldesign bemängeln kann, ist der Schwierigkeitsgrad.
Donkey Kong Country Returns ist ein Jump 'n Run, aber kein Casual-Game. Es ist wie Resident Evil 4 oder Dead Space: Extraction ein Core-Game. Selbst professionelle Spieler sind teilweise mit dem Spiel überfordert. Für Anfänger also definitiv nicht unbedingt eine Kaufempfehlung. Auf der anderen Seite wird der Spieler mit Extras für den knackigen Schwierigkeitsgrad entlohnt. So kann man Bananenmünzen regelrecht farmen, indem man einen Level spielt, die Münzen einsammelt und den Level beendet. Die Bananenmünzen werden jedes Mal gespeichert, sodass man sich bei Cranky reichlich rote Ballons kaufen kann. Darüber hinaus bietet der griesgrämige Cranky aber keine allzu überwältigen Sachen an. Außer den roten Ballons und dem Kartenschlüssel kann man auf die restlichen Sachen von Cranky verzichten. Wie gesagt, richtig sterben kann man zwar schon und es gibt auch einen Game Over-Bildschirm, aber rote Ballons bekommt man immer auf die eine oder andere Art und Weise. Und wer immer noch Pech hat, der greift wie ich zum Super Assistenten. Ich bin kein Freund dieses Assistenten, weil ich gerne einen Level selber bewältigen möchte. Aber bei Donkey Kong Country Returns musste ich leider in vier Leveln auf diesem Assistenten zurückgreifen. Glücklicherweise ist dieser Assistent kein Cheat, denn der Assistent ist Bestandteil des Spieles. Hinzu kommt, dass das Spiel diesen Assistenten auch braucht, denn der Schwierigkeitsgrad ist nicht nur sehr hoch, sondern fördert auch Wut und Frust. Das positive an diesem Assistenten ist auch die Tatsache, dass man immer einsteigen kann, wie man möchte. Zwar werden mit dem Super Assistenten Goodies aufgesammelt, sie werden aber nicht übernommen. Wer noch mehr Spaß haben will, der schnappt sich einfach einen Freund und spielt das Spiel zu zweit. Der zweite Spieler schlüpft dann in die Rolle von Diddy Kong, der zusätzliche Sachen ins Spiel bringt wie zum Beispiel seine Peanut-Pistole. Am Ende des Spiels gibt es dann noch weitere Extras wie eine Artwork-Galerie oder den Soundtrack des Spiels, den man sich zusätzlich anhören kann. Und selbst das ist noch nicht alles. Wenn man alle Kong-Buchstaben und Puzzleteile findet, werden weitere Bonusse freigeschaltet. Der Wiederspielwert des Spiels definiert sich dabei durch die einzelnen Level selbst. Jeder Level hat auf seine Art und Weise ein Wiederspiel-Potential.
Fazit:
Es fällt mir schwer, Donkey Kong Country Returns neutral zu bewerten, denn ich hatte mit dem Spiel sehr viel Spaß, aber auch sehr viele Probleme. Spiele wie Resident Evil 4, Resident Evil 5, Dead Space oder aber auch Bioshock haben mir auf den höchsten Schwierigkeitsgraden nie Probleme bereitet, aber Donkey Kong Country Returns hat bei mir teilweise sehr viel Frust und Wut ausgelöst, weil es an manchen Stellen echt schwer war. Umso schöner ist es, dass es auch Spaß gemacht hat. Ehrlich gesagt bin ich froh, dass der kultige Affe endlich zurück ist. Trotzdem sollten Anfänger vielleicht erst einmal die Vorgänger spielen, damit man weiß, was auf einem zukommt. Fans von Donkey Kong machen aber definitv nichts falsch mit dem Kauf und sollten das Spiel zumindest einmal anspielen und dem Spiel eine Chance geben.
Ich persönlich weiß nun, dass Maulwürfe auf meiner speziellen Abschussliste stehen, denn keine Gegnerart hat mich so sehr genervt wie die Maulwürfe und das nicht erst seit diesem Spiel. Wie dem auch sei, ich habe bei dieser Review auf eine Pro- und Kontraliste verzichtet, da das Spiel im Grunde genommen alles richtig macht. Es bekommt daher von mir 8 von 10 Punkten, aber auch nur, weil der Schwierigkeitsgrad derbe hoch ist und für Frust sorgt. Wäre dieser Faktor nicht verhanden, wäre das Spiel auf eine volle Punktzahl gekommen. Über die kleineren Schwächen wie wenige Wurffässer kann man getrost hinwegsehen, aber leider nicht auf die Schwierigkeit des Spieles. Dennoch wünsche ich mir einen zweiten Teil, denn Spiele wie Donkey Kong Country Returns beweisen, dass das Klischee der Kinderkonsole namens Wii nicht erfüllt wird. Stattdessen zeigen Spiele wie Donkey Kong Country Returns, das Jump 'n Runs durchaus für erwachsene Spieler gemacht sind und ganz schön fordernd sein können.
|