Jorhan Stahl
Gast
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Arcade-Review: Lara Croft and the Guardian of Light |
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Lara Croft and the Guardian of Light-Review
Es ist nicht immer leicht für ein Spiel, wenn es als reiner Downloadtitel über Xbox Live oder über den Playstation-Store veröffentlicht wird, vor allem, wenn es sich dabei um einen Arcade-Titel handelt. Viele dieser Arcade-Titel sind nichts weiter als reine Geldverschwendung, echte Perlen sucht man meistens vergeblich so wie etwa Braid oder Limbo, die beweisen, dass auch Arcade-Spiele großartig sein können. In die Riege dieser großartigen Spiele kann sich ohne Zweifel auch "Lara Croft and the Guardian of Light" einreihen. In dieser Review wollen wir einmal schauen, was so besonderes an diesem Spiel dran ist. Vorab sei gesagt, dass diese Review die erste sein wird, in der ich einen neuen Stil benutzen werden. Sprich die Pro- und Kontraliste ist nun endgültig Geschichte.
Was macht "Lara Croft and the Guardian of Light" richtig?
Waffen, Artefakte und Relikte:
In "Lara Croft and the Guardian of Light" gibt es reichlich Waffen, die von einfachen Pistolen bis zum Flammenwerfer und hin zur Gatling Gun reichen. Diese Waffen findet man in den Leveln oder man bekommt sie in dem man bestimmte Herausforderungen meistert. Die Waffen selbst können nicht getunt werden, aber durch die Wirkung von Artefakten und Relikten verstärkt oder abgeschwächt werden. Neben den Waffen verfügen Lara und Totec über Bomben, die dabei helfen, bestimmte Gegner zu besiegen oder bestimmte Rätsel zu lösen. Auch zum Zerstören bestimmter Fallen sind die Bomben geeignet. Die Munition der Waffen ist begrenzt, man muss also immer Munitionspakete einsammeln. Sollte die Munition leer sein, so kann Lara auf ihre Pistolen und Totec auf seinen Speer ausweichen, die beide unendlich Munition besitzen, dafür aber auch sehr schwach in der Feuerkraft sind. Die Gesundheit der beiden nimmt natürlich durch Schaden ab, sodass man Medipacks einsammeln muss. Es gibt aber auch Altare, an denen man seine Gesundheit wiederherstellen kann. Das Pendant dazu bilden die Munitionslager, wo man seine Munition komplett auffüllen kann. Die Gesundheits- und Munitionsleiste können erweitert werden, in dem man Updates einsammelt, die in den Leveln versteckt sind oder in dem man Herausforungen erfüllt, mehr dazu im Abschnitt "Leveldesign".
Artefakte und Relikte findet man in den einzelnen Leveln oder man bekommt sie, in dem man Herausforungen besteht. Beide dienen der Verbesserung oder Verschlechterung von Laras und Totecs Fähigkeiten oder deren Waffen. So kann man zum Beispiel die Stärke der Bombem verbessern oder kann die Verteidigung verbessern. Andere Artefakte und Relikte machen Lara bzw. Totec schneller oder verbessern die Heilung. Insgesamt kann man zwei Artefakte und ein Relikt, also drei Updates gleichzeitig immer wieder aktivieren. Durch die vielen Artefakte und Relikte die man kombinieren kann, ergeben sich Tausende von Möglichkeiten. Problematisch ist, dass jedes Artefakt und jedes Relikt meistens eine Verbesserung und eine Verschlechterung besitzen. Man muss also aufpassen, dass man nicht Artefakte und Relikte kombiniert, deren Wirkungen sich aufheben.
Leveldesign, Herausforderungen und Gameplay:
Das Gameplay ist relativ einfach, sprich die Steuerung ist schnell erlernt und mit der gewöhnungsbedürftigen Kamera kommt man schnell zurecht. Das Leveldesign ist großartig gestaltet worden. Insgesamt könnte man sagen, dass sich die Entwickler von Crystal Dynamics hier voll ins Zeug gelegt haben, mehr als sie es bei Tomb Raider: Legend und Tomb Raider: Underworld getan haben. Das liegt an der Liebe zu kleinen Details und an den unterschiedlichen Leveln, die allesamt mit tödlichen Fallen und kniffeligen Sprüngen aufwarten.
Neu ist die Sache mit den Herausforderungen. Zu Beginn des Spiels wird auf dem Titelbildschirm des jeweiligen Levels gezeigt, was für Herausforderungen man angehen kann. So kann man zum Beispiel 200.000 Punkte sammeln und bekommt dann eine Waffe. Ein anderes Beispiel wären Zeitspiele a la "Erreiche den Ausgang des Levels in unter fünf Minuten" oder aber Aufgaben wie "Töten Sie die Spinnenkönigin Leglion". Jedes Mal wenn man solch eine Herausforderung gemeistert hat, bekommt man Belohnungen wie Artefakte, Relikte, Waffen, Munitionsverbesserungen und Gesundheitsverbesserungen. Löblich ist, dass während des Spiels angezeigt wird, ob man eine Herausforderung bestreiten kann, sprich das Spiel sagt einem "Hier kannst du Herausforderung XY angehen".
Der Koop-Modus:
"Lara Croft and the Guardian of Light" besitzt nicht nur eine ungewöhnliche Kameraperspektive, sondern auch einen Online- und Offline-Koop-Modus. Einer spielt Lara und der andere spielt als Totec. Dadurch werden die Level etwas verändert. Sprich die Level sind dann so aufgebaut, dass man sie nur zu zweit schaffen kann. Man ist also auf sich gegenseitig angewiesen. Und ganz unter uns gesagt: Das Spiel macht zu Zweit deutlich mehr Spaß!
Was macht "Lara Croft and the Guardian of Light" falsch?
Story und Gegner:
Die Story um den Spiegel und um Xolotl (Auszeichnung für den dämlichsten Namen eines Bösewichts) ist so platt wie eine Flunder. Wer Story und Zwischensequenzen sucht, wird in anderen Spielen glücklicher.
Auch bei den Gegnern mangelt es an Abwechslung. Zwar sind die Gegner toll designt, aber es gibt schlichtweg zu wenig verschiedene Gegnertypen. Am Ende gibt es im Spiel sogar zwei Mal den selben Bosskampf gegen einen T-Rex, nur dass der zweite T-Rex aus Lava und Stein besteht, aber sonst gibt es da keine Unterschiede. Auch sind die Gegner nicht gerade die schlausten, sondern sind im wahrsten Sinne des Wortes nichts weiter als Kanonenfutter.
Extras:
Das Spiel an sich bietet einen hohen Wiederspielwert, weil man einfach alle Herausforderungen schaffen will, die man pro Level schaffen kann. Das Problem ist, dass es außer ein paar Kostümen keine Extras gibt, die den Wiederspielwert weiter erhöhen. Kostüme sind zwar immer nett, aber nett ist nun mal die kleine Schwester von Scheisse. Da tröstet es auch nicht, dass es DLCs gibt, wo es zusätzliche Level und Kostüme gibt. Bei den Kostümen, die man per DLC bekommen kann, handelt es sich um Kane und Lynch sowie um Kane und Raziel aus der Soul Reaver-Reihe von Crystal Dynamics. Die zusätzlichen Level, die man in drei einzelnen DLC-Paketen bekommt, sind es nicht wert, heruntergeladen zu werden, geschweige denn, Geld dafür auszugeben.
Fazit:
"Lara Croft and the Guardian of Light" ist eines der besten Arcade-Spiele, die je entwickelt worden sind. Die Grafik ist sehr gut, der Koop-Modus fetzt und dank Artefakten, Relikten und Herausforderungen ist Spielspaß pur garantiert. Wer eine Story sucht, wird bei der Suche nach der Nadel im Heuhaufen schneller fündig und von den DLCs kann ich jeden nur abraten.
Wertung:
9 von 10 Punkten
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